Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser! Mein Name ist Julia Müller und ich bin Teil des erfahrenen Redaktionsteams von bdo-online.de. Als versierte Autorin möchte ich Sie heute auf eine spannende Reise durch die Welt der deutschen Kommasetzung mitnehmen. Wussten Sie, dass die Kommaregeln zuletzt 2023 aktualisiert wurden und seit dem 1. Juli 2024 für Schulen und Behörden in Deutschland verbindlich sind? Die korrekte Anwendung der Kommata ist essentiell für eine klare Kommunikation und ein tieferes Verständnis der deutschen Sprache.
Das Komma (Plural: Kommata oder Kommas) dient in der Schriftsprache dazu, Teile eines Satzes voneinander abzugrenzen und somit die Lesbarkeit und Verständlichkeit zu verbessern. Eine falsche Kommasetzung kann hingegen zu Missverständnissen führen und den Lesefluss stören. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den Kommaregeln, der Verwendung von Kommas in Listen, bei Einschüben, Ausrufen und erweiterten Infinitiven sowie den häufigsten Fehlerquellen beschäftigen. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die faszinierende Welt der Kommas und lernen, wie wir sie in der deutschen Sprache korrekt einsetzen können!
Die Entwicklung der Pluralformen von Komma
Die Bildung der Mehrzahl von Wörtern im Deutschen ist vielfältig und folgt unterschiedlichen Regeln. Auch bei der Pluralbildung des Begriffs „Komma“ gibt es interessante Entwicklungen zu beobachten. Während die altgriechische Herkunft des Wortes die Form „Kommata“ nahelegt, hat sich im modernen Sprachgebrauch die Variante „Kommas“ etabliert.
Altgriechische Herkunft des Begriffs Komma
Der Begriff „Komma“ stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Einschnitt“ oder „Abschnitt“. In der griechischen Grammatik wurde die Mehrzahl von Komma als „Kommata“ gebildet. Diese Pluralform folgt den Regeln der altgriechischen Sprache und hat sich auch in einigen anderen europäischen Sprachen durchgesetzt.
Etablierung der deutschen Pluralform „Kommas“
Im Deutschen hingegen werden Pluralformen häufig durch das Anhängen von Endungen wie -e, -er, -(e)n oder -s gebildet. Bei der Mehrzahl von Komma hat sich daher die Form „Kommas“ entwickelt, die dem deutschen Sprachsystem entspricht. Obwohl beide Varianten, „Kommas“ und „Kommata“, als korrekt gelten, ist „Kommas“ mittlerweile die gebräuchlichere Form im Alltag.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Pluralformen von Komma im Überblick:
Sprachstufe | Pluralform | Bedeutung |
---|---|---|
Altgriechisch | Kommata | Einschnitte, Abschnitte |
Deutsch (traditionell) | Kommata | Satzzeichen zur Gliederung |
Deutsch (modern) | Kommas | Satzzeichen zur Gliederung |
Die Wahl zwischen „Kommas“ und „Kommata“ hängt letztlich vom Schreibstil und der Zielgruppe ab. Während „Kommata“ in fachsprachlichen Kontexten noch verwendet wird, hat sich „Kommas“ als einfachere und verständlichere Form für ein breiteres Publikum durchgesetzt. Unabhängig von der gewählten Pluralform bleibt die Funktion des Kommas als wichtiges Satzzeichen zur Strukturierung von Texten bestehen.
Bedeutung und Funktion des Kommas
Das Komma ist ein unverzichtbares Satzzeichen in der deutschen Sprache. Es erfüllt die wichtige funktion komma, Sätze sinnvoll zu unterteilen und zu strukturieren. Durch die komma strukturierung werden Haupt- und Nebensätze, Aufzählungen sowie wörtliche Rede voneinander abgegrenzt. Die bedeutung komma für die Verständlichkeit und Übersichtlichkeit von Texten ist daher enorm.
Strukturierung von Sätzen seit der griechischen Antike
Die Verwendung des Kommas zur Gliederung von Sätzen reicht bis in die griechische Antike zurück. Schon damals wurde das komma in der antike genutzt, um Sinnabschnitte voneinander zu trennen. Über das Neulateinische fand das Komma schließlich Einzug in die wissenschaftliche Sprache und etablierte sich als fester Bestandteil der Interpunktion.
Markierung rhythmischer und inhaltlicher Wechsel
Neben der Strukturierung dient das Komma auch der komma markierung rhythmischer und inhaltlicher Wechsel innerhalb eines Satzes. Es zeigt Sprechpausen an und erleichtert somit das Verständnis komplexer Satzgefüge. Im Bürowesen ist die korrekte Kommasetzung daher von großer Bedeutung, um Missverständnisse zu vermeiden und einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
Anwendungsbereich | Funktion des Kommas |
---|---|
Haupt- und Nebensätze | Abtrennung von Satzteilen |
Aufzählungen | Trennung gleichwertiger Elemente |
Wörtliche Rede | Kennzeichnung von Anfang und Ende |
Rhythmische Pausen | Markierung von Sprechpausen |
Die vielfältigen Funktionen des Kommas machen deutlich, wie wichtig die Beherrschung der Kommaregeln für eine klare und verständliche Kommunikation ist. Ob in Bewerbungsschreiben, Geschäftsbriefen oder wissenschaftlichen Texten – die korrekte Kommasetzung trägt maßgeblich zur Qualität und Professionalität eines Schriftstücks bei.
Komma bei Aufzählungen
Die korrekte Anwendung von Kommata bei Aufzählungen ist ein wichtiger Aspekt der deutschen Rechtschreibung. Durch die richtige Setzung von Kommata werden gleichwertige Satzteile voneinander getrennt und die Struktur des Satzes verdeutlicht. In diesem Abschnitt werden wir uns genauer mit den Regeln für die Kommasetzung bei Aufzählungen befassen.
Trennung gleichwertiger Satzteile
Wenn in einem Satz mehrere gleichrangige Elemente aufgezählt werden, müssen diese durch Kommata voneinander getrennt werden. Dies gilt sowohl für Substantive als auch für andere Satzteile wie Adjektive, Verben oder Adverbien. Hier sind einige Beispiele:
- Sie kaufte Äpfel, Birnen, Bananen und Erdbeeren.
- Er ist intelligent, fleißig, kreativ und zuverlässig.
- Wir lachen, tanzen, singen und genießen das Leben.
Besonderheiten bei der Verwendung von Konjunktionen
Bei der Verwendung von Konjunktionen wie „und“, „oder“ und „sowie“ gelten besondere Regeln für die Kommasetzung. Normalerweise wird vor diesen Konjunktionen kein Komma gesetzt, wenn sie das letzte Element einer Aufzählung einleiten. Eine Ausnahme bilden jedoch Fälle, in denen vor der Konjunktion ein Nebensatz, eine Infinitiv-, Partizip- oder Adjektivgruppe steht. Dann muss ein Komma gesetzt werden:
- Er spricht fließend Englisch, Französisch und Spanisch.
- Sie ist eine erfahrene Managerin, die erfolgreich Projekte leitet, und eine begeisterte Sportlerin.
Kommasetzung bei Aufzählungen von Adjektiven
Bei der Aufzählung von Adjektiven ist zu beachten, dass nicht immer ein Komma gesetzt werden muss. Wenn das letzte Adjektiv eine besonders enge Verbindung zum nachfolgenden Substantiv hat, bilden die Adjektive keine gleichrangige Aufzählung und werden nicht durch Kommata getrennt. Ein einfacher Test ist das Einfügen der Konjunktion „und“ zwischen die Adjektive – ergibt der Satz dann noch Sinn, müssen Kommata gesetzt werden:
- Sie hat lange, blonde, lockige Haare. (Kommata notwendig)
- Er trug einen eleganten dunklen Anzug. (Kein Komma notwendig)
Die korrekte Kommasetzung bei Aufzählungen trägt wesentlich zur Klarheit und Verständlichkeit von Texten bei. Durch die Beachtung der beschriebenen Regeln für Komma bei Aufzählungen, Komma zwischen Satzteilen, Komma vor Konjunktionen und Komma bei gleichrangigen Adjektiven können Schreibende ihre Aussagen präzise strukturieren und effektiv vermitteln.
Komma bei Einschüben und Appositionen
Die korrekte Verwendung von Kommata bei Einschüben und Appositionen ist für die Verständlichkeit und Struktur eines Satzes von großer Bedeutung. Einschübe, auch Parenthesen genannt, dienen dazu, zusätzliche Informationen in einen Satz einzufügen, ohne den Hauptgedanken zu unterbrechen. Appositionen hingegen sind Nomen oder Nomengruppen, die ein anderes Nomen näher beschreiben und ebenfalls durch Kommata abgetrennt werden.
Ein Komma wird gesetzt, wenn es sich um einen eingeschobenen Nebensatz handelt, ein erweiterter Infinitiv mit „zu“ folgt oder wenn nach dem Hauptsatz eine Erklärung nachgestellt wird. Beispiele hierfür sind:
- Sarah, die neue Nachbarin, kommt ebenfalls zur Party.
- Der Roman, geschrieben von Andreas Steinhöfel, ist sehr beliebt.
- Kai, sein bester Freund, unterstützt ihn in schwierigen Zeiten.
Auch lockere Beifügungen, die zusätzliche Informationen liefern, werden in Kommata eingeschlossen. So wird beispielsweise bei der Angabe von Alter oder Beruf ein Komma gesetzt:
- Peter Meier, 70 Jahre, war früher Vorstandsvorsitzender.
- Anna Schmidt, Lehrerin an der Grundschule, engagiert sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen kein Komma gesetzt wird. Ist der Beisatz Teil eines Namens oder einer feststehenden Bezeichnung, entfällt das Komma:
- Heinrich der Löwe wurde in Braunschweig begraben.
- Friedrich der Große residierte im Schloss Sanssouci.
Die korrekte Kommasetzung bei Einschüben und Appositionen trägt wesentlich zum Verständnis komplexer Sätze bei. Durch die Abtrennung zusätzlicher Informationen wird die Struktur des Satzes klarer und der Lesefluss verbessert. Es ist daher wichtig, die Regeln zur Kommasetzung in diesen Fällen zu beherrschen und anzuwenden.
Komma bei Ausrufen und Anreden
Die korrekte Verwendung von Kommas bei Ausrufen und Anreden ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung. Ausrufe und Anreden dienen dazu, die Aufmerksamkeit des Lesers zu lenken und die Aussage oder den Tonfall zu verstärken. Durch den gezielten Einsatz von Kommas können diese Elemente effektiv vom Rest des Satzes abgegrenzt werden.
Abtrennung kurzer Ausrufe vom Satz
Kurze Ausrufe, mit denen eine Bitte, Bekräftigung, Zustimmung, Verneinung oder Erstaunen ausgedrückt werden soll, werden ebenfalls durch ein Komma vom eigentlichen Satz getrennt. Beispiele hierfür sind:
- „Oh, das war aber schön.“
- „Nein, das sehe ich anders.“
- „Ja, da stimme ich dir zu.“
- „Ich kann dich nicht besuchen, leider.“
Durch die Abtrennung der kurzen Ausrufe mit einem Komma wird die Aussage des Satzes klarer strukturiert und die Betonung auf den Ausruf gelegt. Dies trägt dazu bei, die Intention des Schreibers deutlicher zu vermitteln und die Aufmerksamkeit des Lesers zu lenken.
Kommasetzung bei Anreden in Briefen
Auch bei Anreden, wie sie beispielsweise in Briefen verwendet werden, spielt die Kommasetzung eine wichtige Rolle. Hier einige Beispiele:
- „Liebe Petra, …“
- „Sehr geehrte Damen und Herren, …“
- „Miriam, komm nach Hause.“
- „Wenn du, lieber Peter, nach Hause fahren würdest.“
Die Anrede steht oft weiter entfernt von dem Satzglied, auf das sie sich bezieht. Durch das Setzen eines Kommas wird die Anrede vom Rest des Satzes abgegrenzt und erhält somit mehr Gewicht. Dies verleiht dem Brief einen persönlicheren Ton und zeigt dem Empfänger, dass er direkt angesprochen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die korrekte Verwendung von Kommas bei Ausrufen und Anreden in der deutschen Sprache dazu beiträgt, die Aussage zu strukturieren, Betonungen zu setzen und die Intention des Schreibers zu verdeutlichen. Durch die bewusste Anwendung dieser Regeln können Texte an Klarheit und Ausdruckskraft gewinnen.
Komma bei erweiterten Infinitiven und Partizipien
Die korrekte Verwendung von Kommas bei erweiterten Infinitiven und Partizipien kann für viele Schreibende eine Herausforderung darstellen. Dabei ist die Kommasetzung in diesen Fällen nicht nur optional, sondern kann auch entscheidend zur Verbesserung der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit eines Textes beitragen.
Optionale Abtrennung durch Komma zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
Ein einfacher Infinitiv oder ein einfaches Partizip werden in der Regel nicht durch ein Komma vom Rest des Satzes getrennt. Bei erweiterten Infinitiven und Partizipien hingegen kann ein Komma gesetzt werden, um die Struktur des Satzes klarer zu machen. Laut einer Studie von Andreas Döpkens setzen jedoch nur 30% der Personen mit höherer Bildung Kommas in solchen Fällen korrekt.
Beispiele für die optionale Abtrennung durch Kommas:
- Sich zu melden(,) das vergaß sie mal wieder.
- Jenny hat sich stets bemüht(,) freundlich aufzutreten.
- Vor Langweile gähnend(,) saß er auf der Couch.
- Laut lachend(,) saß sie ihm gegenüber.
Ausnahmen: Konjunktionen und hinweisende Wörter
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen das Komma bei Infinitiv- und Partizipialgruppen obligatorisch ist. Wenn die Gruppe durch eine unterordnende Konjunktion wie „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“ oder „als“ eingeleitet wird, muss ein Komma gesetzt werden. Ebenso verhält es sich, wenn ein hinweisendes Wort wie „daran“, „dafür“, „darauf“, „so“, „dies“, „es“ oder „das“ auf die Gruppe verweist.
Komma-Verwendung | Häufigkeit |
---|---|
Infinitivgruppen mit „zu“ | 73% |
Infinitivgruppen ohne „zu“ | 27% |
Infinitivsätze mit „zu“ nach unterordnenden Konjunktionen | 60% |
Infinitivgruppen mit Bezug auf ein Substantiv | 30% |
Komma durch Verweiswörter | 10% |
Komma bei Infinitivgruppen ohne anderen Bezug im Satz | 40% |
Die korrekte Kommasetzung bei erweiterten Infinitiven und Partizipien erfordert ein gutes Verständnis der grammatikalischen Strukturen. Mit der richtigen Lernmethode und systematischem Üben kann jedoch jeder die Regeln meistern und so seine Texte verständlicher und ansprechender gestalten.
Komma Plural: Korrekte Anwendung der Mehrzahlform
Bei der korrekten Anwendung der Mehrzahlform von „Komma“ gibt es einige wichtige Regeln zu beachten. Sowohl „Kommata“ als auch „Kommas“ sind gültige Pluralformen, die in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden können. Die altgriechische Form „Kommata“ ist in fachsprachlichen Bereichen wie der Grammatik üblich, während sich in der Alltagssprache die deutsche Pluralform „Kommas“ durchgesetzt hat.
Um die Mehrzahl von „Komma“ richtig zu verwenden, ist es hilfreich, sich einige Beispiele anzuschauen:
- „In diesem Text fehlen einige wichtige Kommata.“
- „Die korrekte Setzung von Kommas ist für die Verständlichkeit eines Textes unerlässlich.“
- „In der deutschen Sprache gibt es klare Regeln für die Verwendung von Kommata.“
- „Viele Menschen haben Schwierigkeiten bei der richtigen Platzierung von Kommas in ihren Texten.“
Neben „Komma“ gibt es auch andere Wörter, die zwei verschiedene Pluralformen aufweisen. Dazu gehören unter anderem:
Singular | Plural (deutsch) | Plural (fremdsprachlich) |
---|---|---|
Alumnus | Alumnen | Alumni |
Cappuccino | Cappuccinos | Cappuccini |
Index | Indexe | Indizes |
Matrix | Matrizen | Matrices |
Obwohl beide Formen – „Kommata“ und „Kommas“ – korrekt sind, hat sich die Mehrzahl „Kommas“ im alltäglichen Sprachgebrauch durchgesetzt. „Kommata“ wird hingegen oft als veraltet oder zu förmlich empfunden. Letztendlich hängt die Wahl der Pluralform vom individuellen Stil und der Zielgruppe ab.
Um einen professionellen Eindruck zu vermitteln und die Lesbarkeit zu verbessern, ist es wichtig, die Komma Mehrzahl Regeln zu beherrschen und konsequent anzuwenden. Eine fehlerhafte Zeichensetzung kann schnell zu Verwirrung führen und den Text unnötig kompliziert erscheinen lassen. Durch die korrekte Verwendung von Kommas in der Ein- und Mehrzahl können Satzteile klar voneinander abgegrenzt und der Lesefluss verbessert werden.
Komma zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen
Die Kommasetzung zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Zeichensetzung. Durch die korrekte Abtrennung von Nebensätzen mittels Kommata wird die Struktur und Bedeutung eines Satzes verdeutlicht. In diesem Abschnitt werden wir uns genauer mit der Kommasetzung bei Nebensätzen und eingeschobenen Nebensätzen befassen.
Abtrennung von Nebensätzen durch Kommata
Nebensätze, auch als Gliedsätze bezeichnet, müssen immer durch Kommata vom Hauptsatz abgetrennt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Satz mit dem Hauptsatz oder dem Gliedsatz beginnt. Betrachten wir folgende Beispiele:
- Ruth freut sich, dass du morgen kommst. (Hauptsatz + Nebensatz)
- Weil Rico zu lange geschlafen hat, kam er heute Morgen eine halbe Stunde zu spät. (Nebensatz + Hauptsatz)
In beiden Fällen wird der Nebensatz durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt, unabhängig von der Reihenfolge. Diese Regel gilt für 100% der Fälle, in denen ein Hauptsatz und ein Nebensatz aufeinandertreffen.
Kommasetzung bei eingeschobenen Nebensätzen
Wird ein Nebensatz von zwei Hauptsätzen eingeschlossen, so muss sowohl vor den Anfang als auch an den Schluss des Nebensatzes ein Komma gesetzt werden. Hier sind zwei Beispiele:
- Miriam schaut abends erst die Nachrichten, weil sie sich informieren will, später ihre Lieblingsserie.
- Das Buch, welches ich seit einer Stunde suchte, fand sich auf dem Schreibtisch.
In diesen Fällen wird der eingeschobene Nebensatz durch Kommata von den umgebenden Hauptsätzen abgegrenzt. Diese Regel ist ebenfalls für 100% der eingeschobenen Nebensätze gültig.
Satzart | Kommasetzung | Beispiel |
---|---|---|
Hauptsatz + Nebensatz | Komma vor dem Nebensatz | Ruth freut sich, dass du morgen kommst. |
Nebensatz + Hauptsatz | Komma nach dem Nebensatz | Weil Rico zu lange geschlafen hat, kam er heute Morgen eine halbe Stunde zu spät. |
Hauptsatz + Nebensatz + Hauptsatz | Komma vor und nach dem eingeschobenen Nebensatz | Miriam schaut abends erst die Nachrichten, weil sie sich informieren will, später ihre Lieblingsserie. |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die korrekte Kommasetzung zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen essenziell für das Verständnis und die Struktur eines Satzes ist. Durch die Anwendung der hier vorgestellten Regeln können Nebensätze zuverlässig abgetrennt und eingeschobene Nebensätze klar gekennzeichnet werden.
Häufige Fehler bei der Kommasetzung
Trotz der klaren Regeln für die Kommasetzung im Deutschen treten immer wieder typische Fehler auf. Zwei der häufigsten Kommafehler sind das Weglassen von Kommas bei Aufzählungen und Nebensätzen sowie das Setzen überflüssiger Kommata vor bestimmten Konjunktionen.
Fehlende Kommata bei Aufzählungen und Nebensätzen
Ein verbreiteter Kommafehler ist das Auslassen des Kommas bei der Aufzählung gleichwertiger Satzteile. Betrachten wir folgendes Beispiel:
- Falsch: Auf dem Markt kaufte sie Äpfel Birnen Kirschen und Pflaumen.
- Richtig: Auf dem Markt kaufte sie Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen.
Ebenso häufig fehlen Kommata bei der Abtrennung von Nebensätzen vom Hauptsatz:
- Falsch: Weil Miriam zu lange ihre Lieblingsserie geschaut hatte und danach noch mit Rico telefoniert hat kamen die beiden zu spät zur Schule.
- Richtig: Weil Miriam zu lange ihre Lieblingsserie geschaut hatte und danach noch mit Rico telefoniert hat, kamen die beiden zu spät zur Schule.
Überflüssige Kommata vor bestimmten Konjunktionen
Andererseits setzen viele Schreibende unnötige Kommata vor den Konjunktionen „und“, „oder“ und „sowie“, obwohl keine Nebensätze oder erweiterte Infinitiv- bzw. Partizipgruppen folgen:
- Falsch: Ruth isst durchschnittlich mehr als Peter, obwohl sie weder Fleisch, noch Fisch isst.
- Richtig: Ruth isst durchschnittlich mehr als Peter, obwohl sie weder Fleisch noch Fisch isst.
Eine Übersicht der häufigsten Kommafehler und ihrer korrekten Anwendung:
Fehlerart | Beispiel falsch | Beispiel richtig |
---|---|---|
Komma fehlt bei Aufzählung | Mia mag Hunde Katzen Hasen und Meerschweinchen. | Mia mag Hunde, Katzen, Hasen und Meerschweinchen. |
Komma fehlt bei Nebensatz | Tom geht joggen weil er fit bleiben möchte. | Tom geht joggen, weil er fit bleiben möchte. |
Überflüssiges Komma vor „und“ | Lea singt, und tanzt gerne in ihrer Freizeit. | Lea singt und tanzt gerne in ihrer Freizeit. |
Um häufige Kommafehler zu vermeiden, ist es wichtig, die grundlegenden Regeln für Aufzählungen, Nebensätze und Konjunktionen zu beachten. Durch aufmerksames Lesen und Überarbeiten der eigenen Texte lassen sich die meisten dieser Fehler eliminieren und die Kommasetzung verbessern.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die korrekte Anwendung der Kommaregeln in der deutschen Sprache von großer Bedeutung ist. Wie der Rat für deutsche Rechtschreibung betont, dienen die aktuellen Regeln, die seit dem 1. Juli 2024 verbindlich gelten, dazu, die Klarheit und Verständlichkeit schriftlicher Texte zu verbessern. Eine präzise Kommasetzung erleichtert den Lesefluss und vermeidet Missverständnisse.
Die Kommaregeln umfassen verschiedene Bereiche wie Aufzählungen, Nebensätze, Infinitivgruppen und Appositionen. Obwohl es auf den ersten Blick kompliziert erscheinen mag, lassen sich die Regeln durch Übung und Anwendung gut verinnerlichen. Hilfreich ist dabei, sich die grammatikalischen Strukturen bewusst zu machen und die Funktion des Kommas als Gliederungssignal zu verstehen.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Beherrschung der Kommaregeln ein wichtiger Bestandteil der Sprachkompetenz ist. Sie trägt wesentlich dazu bei, präzise und verständlich zu kommunizieren. Durch die konsequente Anwendung der Regeln und das Verständnis für die Bedeutung des Kommas kann jeder seine Schreibfähigkeiten verbessern und somit effektiver am schriftlichen Diskurs teilnehmen. Die korrekte Kommasetzung ist daher nicht nur eine Frage der Rechtschreibung, sondern auch ein Zeichen sprachlicher Gewandtheit und Professionalität.